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Koh Lanta hat sich in den letzten Jahren zu einem regelrechten Hotspot für digitale Nomaden entwickelt. Auch wir haben auf der Insel in der thailändischen Andamanensee alles gefunden, was wir zum Leben und Arbeiten benötigen: schnelles Internet, eine bezahlbare Unterkunft, traumhafte Strände und wunderschöne Sonnenuntergänge.
Nach mehr als zwei Monaten lassen wir Koh Lanta nun schweren Herzens hinter uns. Bali erwartet uns!
An- und Abreise
Am Besten erreichst du Koh Lanta von Krabi aus. Hier fahren in der Hauptsaison täglich zwei kleinere Fähren vom Kongka Pier und eine größere Fähre vom Klong Jilad Pier. Tickets können direkt am Pier, in Touristen-Informationen oder in den meisten Unterkünften gebucht werden und der Shuttle zum Pier ist im Preis enthalten.
In der Nebensaison von Mai bis November wird der Fährverkehr in der Regel eingestellt.
Minivan
Vom Busbahnhof in Krabi fahren zwischen 7:00 und 17:00 Uhr außerdem stündlich Minivans, die ungefähr 3 Stunden unterwegs sind. Ein Ticket direkt am Schalter kostet 250 Baht.
Bislang mussten die Minivans zwei Autofähren nehmen, die für viel Stau und große Verzögerungen gesorgt haben. Im April 2016 wurde nun endlich die Brücke zwischen Lanta Noi und Lanta Yai fertiggestellt, sodass nur noch eine Autofähre nötig ist.
Der große Vorteil der Minivans ist, dass du direkt zu deiner Unterkunft auf der Insel gebracht wirst.
Reisezeit
Die Hauptsaison auf Koh Lanta beginnt im November und Endet mit Einsetzen der Regenzeit im Mai. Auf diese Monate konzentrieren sich nahezu alle Touristen. Mitte April wird es schon spürbar leerer auf der Insel und die „green season“ beginnt. Immer mehr Hotels, Restaurants und Cafés schließen und die Einheimischen nutzen die Ruhe, um ihre Häuser und Läden zu renovieren. Ab Mai gibt es typischerweise häufiger Regenschauer und die Fährverbindungen zwischen Lanta und dem Festland werden eingestellt. Dafür gibt es hohe Rabatte in nahezu allen Unterkünften.
Unterkunft
Gute Unterkünfte für die langfristige Miete sind auf Koh Lanta deutlich schwieriger zu finden als beispielsweise in Chiang Mai. Auf Lanta sind die Unterkünfte hauptsächlich auf Kurzzeit-Urlauber ausgelegt. Bambus-Hütten und Luxus-Bungalows gibt es an jeder Ecke, aber größere Apartments mit Küche oder separatem Schlafzimmer sind selten.
Gute Erfahrungen haben wir mit den Lanta GardenHill Apartments am Phra-Ae Beach gemacht. Hier gibt es Apartments in verschiedenen Größen (ein bis vier Zimmer, alle mit Küche) zur monatlichen Miete. Zwei große, gut gepflegte Pools des Lanta Manda Resorts gegenüber dürfen mitbenutzt werden und das Meer sowie der schattige Phra-Ae Park sind zu Fuß gut erreichbar. Gemeinsam mit Sörens Familie haben wir hier das 4-Zimmer Apartment mit zwei Bädern für 500 Euro für eine Woche gemietet.
Die längste Zeit unseres Aufenthalts auf Koh Lanta haben wir im Lanta Nice Beach House gewohnt. Hier haben wir ein modernes, sauberes Hotelzimmer mit großem, weichem Doppelbett und kleinem Schreibtisch gemietet. Auf dem zur Wohnung gehörenden Balkon kann man gut sitzen und arbeiten oder den Affen beim Klettern zuschauen. Einen Roller zu mieten ist sinnvoll, denn das Hotel liegt nicht am Meer und auch Restaurants sind etwas weiter entfernt. Pro Monat haben wir hier 12.000 Baht (ca. 300 Euro) bezahlt.
Arbeiten
Auch zum Arbeiten ist das paradiesische Koh Lanta ein guter Ort. Die meisten Unterkünfte und Restaurants bieten gutes, kostenloses W-LAN an und Skype-Gespräche sollten auf der ganzen Insel kein Problem darstellen.
Cafés und Restaurants zum Arbeiten
Wenn wir mal nicht von unserem Hotelzimmer aus gearbeitet haben, haben wir unser Büro in folgenden Cafés aufgeschlagen:
In der Hauptsaison sind diese Cafés aber vermutlich zu gut besucht, um für mehrere Stunden einen Tisch zu blockieren.
Coworking Space
Für höhere Ansprüche gibt es auf Koh Lanta außerdem den Coworking Space Kohub, den wir allerdings nie besucht haben. Hier gibt es rund um die Uhr klimatisierte Arbeitsplätze, ein Notstromaggregat und super schnelles Internet für digitale Nomaden. Das Kohub Team organisiert auch regelmäßig Freizeit-Aktivitäten auf der Insel.
Mobilität
Der Verkehr auf Lanta ist für asiatische Verhältnisse sehr entspannt. Eigentlich gibt es nur eine einzige große Straße, die von Saladan im Norden bis zum Nationalpark im Süden führt. Von dieser Hauptstraße gehen regelmäßig kleinere Straßen zum Meer ab. An zwei Kreuzungen kann man außerdem Richtung Osten abbiegen, um zur Old Town zu kommen. Es gibt keine Ampeln und nur wenige Verkehrsschilder.
Die Hauptstraße ist so breit ausgebaut, dass du als Rollerfahrer selbst bei Gegenverkehr ohne Probleme von einem Auto überholt werden kannst. Auf die vielen Schlaglöcher, die besonders im Süden der Insel richtig tief sind, muss man aufpassen.
Tuk Tuks und Songthaews
Haupttransportmittel für Touristen sind Tuk Tuks: einfache Roller, an die ein kleiner überdachter Beiwagen angebaut wurde. Diese Tuk Tuks kann man auch ohne Fahrer mieten. Für größere Gruppen gibt es Songthaews. Anders als in anderen Gegenden Thailands fahren Songthaews hier keine festgelegten Strecken ab, sondern werden strecken- oder tageweise gemietet. Die Preise für Tuk Tuks und Songthaews sind verhandelbar, aber generell eher hoch. Schon für kurze Strecken zahlt man schnell mehrere hundert Baht, weshalb sich ein Roller oft schon für eine einzige Fahrt lohnt.
Roller mieten
Einen Roller kann man auf Koh Lanta an nahezu jeder Ecke mieten. Die Preise liegen bei 200 bis 300 Baht pro Tag (5 bis 7 Euro) und beinhalten immer Helme für Fahrer und Beifahrer. Für langfristige Mieten kannst du die Kosten in der Regel drücken.
Unserer Erfahrung nach sind die Fahrzeuge in schlechterem Zustand als beispielsweise in Chiang Mai. Wir hatten mit allen drei Rollern, die wir auf Lanta gemietet haben, irgendein Problem (Lenker zieht nach rechts, Roller geht beim Fahren aus, Auspuff macht Knallgeräusche etc.). Außerdem wurde uns hier das erste Mal ein Schaden untergeschoben, den wir nur abwenden konnten, weil wir beim Unterzeichnen des Mietvertrages Fotos des Rollers gemacht hatten.
Tankstellen
Richtige Tankstellen wie in Europa gibt es auf Koh Lanta nur in den Dörfern. Dafür stehen an jeder Ecke kleine Automaten, an denen du gegen Bargeld tanken kannst und dabei oft mit lustiger Musik bespielt wirst. Hier „entsorgen“ wir regelmäßig unser angehäuftes Kleingeld. Ein Liter Benzin an so einer Zapfsäule kostet zwischen 35 und 55 Baht (0,90 bis 1,40 Euro). An richtigen Tankstellen ist es günstiger.
Außerdem stehen am Straßenrand regelmäßig kleine Holzregale mit in Flaschen abgefülltem Benzin. Wenn du mit deinem Roller vor einem Regal anhältst, kommt meistens sofort jemand, der dir das Benzin mit einem Trichter in den Tank füllt. Eine Flasche kostet zwischen 30 und 40 Baht, enthält aber vermutlich keinen ganzen Liter.
Essen & Trinken
Bislang ist Koh Lanta von McDonalds, Burger King und Co. verschont geblieben. Stattdessen gibt es hunderte kleine, familiengeführte Restaurant, in denen oft schon die Kinder mithelfen. Häufig wird halal gekocht, da der Großteil der Einheimischen Muslime sind. Typisch sind dementsprechend muslimische Gerichte wie das deftige Massaman Curry mit Kartoffeln oder frische Meeresfrüchte in allen Variationen. Die Preise sind höher als auf dem Festland und die Qualität des Essens ist durchschnittlich schlechter.
Auf Lanta finden sich aber auch einige westliche Restaurants, wie beispielsweise das schwedische Yang Garden Restaurant oder die ostfriesische Bäckerei Nang Sabei. Einige Restaurants, auch die thailändischen, bieten außerdem Pizza, Pasta und Burger an (obwohl es manche besser lassen würden).
In vielen Restaurants wird kein Alkohol verkauft. Ein mitgebrachtes Bier ist aber in der Regel kein Problem (vorher nachfragen!).
Mehr über unsere Lieblings-Restaurants auf Koh Lanta.
Einkaufen
Zum Shoppen ist Koh Lanta kein besonders guter Ort. Man findet hier zwar das Wichtigste, aber die Preise sind höher und die Auswahl ist geringer als auf dem Festland. Für Kleidung und Technik stehen deine Chancen in Saladan noch am Besten.
Typische Urlaubsprodukte wie Sonnencreme, Strandspielzeug, Snacks oder Souvenirs findest du in kleinen Supermärkten (Mini Mart, Community Store, o.ä.), die es überall auf der Insel gibt. Auch Obst und Gemüse gibt es überall an kleinen Ständen zu guten Preisen. Auf Wunsch wird alles geschält und geschnitten.
Im Lanta Mart in Saladan gibt es außerdem eine große Auswahl an importierten Produkten, wie beispielsweise Müsli oder Brot.
Aktivitäten
Selbstverständlich werden auch auf Koh Lanta die üblichen organisierten Touren zu Inseln, Höhlen, oder zum Schnorcheln und Tauchen angeboten. Aber auch ohne Guide gibt es hier ausreichend zu tun.
Unsere Tage bestanden – abgesehen vom Arbeiten – aus langen Strandspaziergängen, gutem Essen, Sport und der Erkundung der Insel mit unserem Roller. Außer ab und zu einem Film im Kino hat uns hier nichts gefehlt.
Koh Lanta Nationalpark
Ganz im Süden der Insel beginnt der Mu Koh Lanta National Park. Hier gibt es einen etwa 2 Kilometer langen Wanderweg mit Aussichtspunkt, zwei Strände und das Wahrzeichen des Insel: den alten Leuchtturm.
Leider ist der Eintritt in den Nationalpark mit 220 Baht pro Person ziemlich überteuert. Die vielen Affen, die sich den Park zu eigen gemacht haben, machen Schwimmen unmöglich, da man nicht einmal Kleidung am Strand liegen lassen kann. Und auch der Leuchtturm an den Klippen ist schon sehr in die Jahre gekommen und aus der Nähe eher unspektakulär.
Trotzdem lohnt sich der Ausflug alleine schon für die Fahrt ganz in den Süden der Insel. An einigen Stellen hat man eine traumhaft schöne Aussicht über das Meer und die Strände.
Lanta Old Town
Im Osten der Insel liegt Lantas Altstadt, die vor einigen hundert Jahren als Handelshafen der Chinesen und Araber gegründet wurde. Noch heute stehen einige der alten Holzhäuser und auch die Bewohner sind nach wie vor oft Händler und Fischer.
In den auf Stelzen errichten Restaurants und Cafés kann man gemütlich sitzen und die Aussicht genießen. Ansonsten gibt es in der Old Town hauptsächlich die üblichen Souvenirs zu kaufen. Jedes Jahr im März findet in der Old Town das Laanta Lanta Festival statt, das das friedliche Zusammenleben der Buddhisten, Muslime und Seenomaden auf Lanta feiert.
Sea Gypsies
Nicht weit von der Old Town entfernt liegt das Dorf Sang-ga-u, in dem die sogenannten „Chao Leh“ leben. Diese Seenomaden waren vor mehr als 500 Jahren die ersten Siedler auf Koh Lanta. Während des Monsuns haben sie hier in einfachen Hütten gelebt und die restliche Zeit des Jahres auf ihren Booten im Meer verbracht. Heute haben die Chao Leh ihren nomadischen Lebensstil aufgegeben, leben aber nach wie vor von der Fischerei.
Einige Reiseführer raten von einem Besuch des Dorfes ab, um die Chao Leh nicht auf eine Touristenattraktion zu reduzieren. Unser Spaziergang durch Sang-ga-u hat uns aber auf jeden Fall das Gefühl gegeben, willkommen zu sein. Mehrfach wurden wir neugierig begrüßt und freundlich angelächelt.
Lanta Animal Welfare
Das Lanta Animal Welfare ist ein von Freiwilligen betriebenes Tierheim, das sich für die Sterilisation streunender Hunde und Katzen sowie die Bildung der Einheimischen einsetzt. Stündlich finden Führungen durch das Gelände statt, in denen man einen guten Einblick in die Arbeit der Helfer bekommt. Danach kann man mit einem der vielen Hunde Gassi gehen, wenn es den Tieren nicht gerade viel zu heiß zum Bewegen ist.
Lanta Noi
Koh Lanta Noi ist der nördliche Teil der Doppelinsel Lanta, der bisher touristisch noch vollkommen unerschlossen ist. Seit April kann man Lanta Noi über die neu gebaute Brücke zwischen den Inselteilen erreichen und muss nicht mehr auf die Autofähre warten. Außer Kautschuk- und Palmöl-Plantagen gibt es hier eigentlich nicht viel zu sehen, aber gerade das hat den Reiz für uns ausgemacht. Die Einheimischen grinsen uns so verwundert an, dass wir sicher sind hier mehr oder weniger die einzigen Touristen zu sein.
Sport
Während unserer zwei Monate auf Koh Lanta haben wir so viel Sport gemacht wie lange nicht mehr. Die wunderschöne Natur der Insel ist einfach unglaublich motivierend.
Laufen
Mehrmals pro Woche sind wir bei Sonnenuntergang am Klong Nin Beach Laufen gegangen. Dank des weichen Sandes habe ich mich hier sogar endlich getraut, das Barfuß-Rennen zu üben; auf der Straße fehlt mir dafür noch die Federung. Hin und zurück sind es ungefähr vier Kilometer, die man vor allem bei Ebbe sehr gut laufen kann.
Nach dem Laufen sind wir oft noch zum Schwimmen ins Meer gegangen. So kühlt man etwas ab und kann den wunderbar roten Himmel der Abenddämmerung richtig genießen.
Yoga
Dank dem wunderbaren Oasis Studio ist Koh Lanta mein Paradies für Yoga geworden. Außer an Samstagen gibt es hier täglich einen 90-minütigen Yoga Kurs. Angeboten werden Flow, Ashtanga und Yin Yoga, jeweils für alle Level. Die Qualität der Kurse ist so gut, wie ich es in Deutschland noch nie erlebt habe. Fara und Kate, englische Muttersprachlerinnen, unterrichten mit viel Leidenschaft und gehen wunderbar auf die Bedürfnisse der Teilnehmer ein.
Meinen ausführlichen Bericht zu Yoga auf Koh Lanta findest du hier.
Kraftsport
Auch ein richtiges Fitness-Studio sowie eine Muay Thai Academy gibt es auf Lanta. Beides haben wir aber nicht ausprobiert.
Stromausfälle
Gelegentlich gibt es auf der gesamten Insel ganztägige Stromausfälle, von denen man als Tourist nicht immer vorab erfährt. W-LANs in Hotels und Restaurants sind dann den ganzen Tag nicht verfügbar und auch das Handy-Netz wird nach einigen Stunden ausgeschaltet. Ohne Strom gibt es in vielen Hotels auch kein Leitungswasser für Duschen, Toiletten und Wasserhähne und einige Restaurants bleiben geschlossen.
Sicherheit & Gesundheit
Koh Lanta gilt generell als sichere Insel und es gibt kaum Berichte von Kriminalität oder Diebstählen. Die größte Polizeistation findest du in Saladan auf der Straße zur Fähre. Auch in jedem der Dörfer gibt es kleinere Polizeistationen, in denen aber eventuell kein Englisch gesprochen wird. Mittags sieht man die Polizisten hier oft in ihren Stationen dösen.
Auf der Insel gibt es mehrere private Klinken, die teilweise sogar eigene Krankenwägen im Einsatz haben. In der Old Town gibt es außerdem ein staatliches Krankenhaus, das rund um die Uhr geöffnet hat. Der einzige Zahnarzt der Insel („Lanta Dente“) hat seine Praxis in Khlong Dao. Apotheken sind in allen Dörfern zu finden.
Visa
Auf Koh Lanta gibt es kein Immigration Office. Zur Verlängerung deines Touristen-Visums musst du deshalb nach Krabi fahren. Dort haben wir allerdings sehr gute Erfahrungen gemacht: innerhalb einer halben Stunde waren beide Visa Extensions erledigt.
Wenn dich dein Visum mit mehrfacher Einreise zu einer Ausreise zwingt, ist die Grenze zu Malaysia die schnellste Option.
Wenn dich Koh Lanta als Reiseziel interessiert, könnten dir auch unsere Beiträge zu unseren monatlichen Kosten, unseren Lieblingsrestaurants, Yoga und dem thailändischen Neujahrsfest Songkran gefallen.